Glocken

Es wird ein enger Zeitplan angestrebt, damit nach Möglichkeit die Glockenweihe und das Einbringen der Glocken mit erstem Läuten noch vor dem Winter 2018 erfolgen kann.

Die einzelnen Schritte dahin stellen sich wie folgt dar:

  • Planung und Ausschreibung des Glockengusses und der Läutetechnik durch den Glockensachverständigen des Landeskirchenamtes Dresden (abgeschlossen)
  • Festlegung der Gestaltung der künftigen Glocken (abgeschlossen)
  • Planung und Ausschreibung der Arbeiten an Glockenstuhl und Dachreiter durch das Ingenieurbüro Prof. Kempe, Dresden (abgeschlossen)
  • Glockenguss bei der Glockengießerei Grassmayr, Innsbruck - Freitag, 25. Mai 2018 um 15:00 Uhr
  • Demontage der alten Eisenhartgussglocken, Aushub aus dem Turm
  • Sanierungsarbeiten an Glockenstube und Neuaufbau des Glockenstuhles
  • Ankunft der neuen Glocken und Glockenweihe in Großrückerswalde - Sonntag, 9. September um 14:00 Uhr
  • Einhub und Montage der neuen Glocken
  • erstes Läuten - Sonntag, 7. Oktober (Kirchweih)

Die Glocken der Wehrkirche in Großrückerswalde läuten nicht nur für die Kirchgänger, sondern haben für unseren ganzen Ort seine Bedeutung. Deshalb hat sich für die Aufgabe der Glockenerneuerung ein Team zusammengefunden, dass sich über unsere Kirchgemeinde hinaus aus verschiedenen Vertretern unseres Ortes zusammensetzt. Dazu gehören derzeit:

Dr. Bernd Stephan,
Swen Martin,
Heiko Lutter,
André Rösch,
Bastian Guthke,
Ingolf Georgi
sowie Frank Uhlig, Thomas Hermann und Pfarrer Andreas Lau.

Für Fragen und Anregungen stehen diese Personen gern persönlich zur Verfügung.

Kontakt per Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

und über die Pfarramtskanzlei Großrückerswalde


Die jetzigen Glocken aus Eisenhartguss weisen inzwischen so starke Mängel auf, dass eine Erneuerung dringend notwendig ist. Bereits mehrfach waren Reparaturen notwendig. Durch innere Korrosion ist das Material im Laufe von 100 Jahren spröde geworden, und die Klöppel haben tiefe Einschlagdellen an den Glockenkörpern ausgebildet. Beides kann im schlimmsten Fall zum Zerspringen und zum Absturz der Glocken führen.

Einige Fotos der Eisenhartgussglocken mit Erklärungen:
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Wie seit dem Mittelalter üblich, sollen die Glocken nun wieder in Bronze gegossen werden und damit hinsichtlich ihrer Qualität und ihres Klanges an die Tradition der alten Bronzeglocken anknüpfen. Denn abgesehen von der wesentlich längeren Haltbarkeit haben Bronzeglocken auch einen feineren Ton und einen längeren Nachhall. Die Stimmung in A-Dur soll erhalten bleiben. Die heutige Saigerschelle im Dachreiter wird – als einzige erhaltene der älteren Bronzeglocken von 1824 – auch weiterhin die Stunden schlagen. Der Neuguss des Hauptgeläutes erfolgt in der renommierten Glockengießerei Grassmayr in Innsbruck (Österreich). Hierfür ist ca. ein Drittel der Investitionssumme vorgesehen. Der übrige Teil der Ausgaben wird für die Erneuerung des Glockenstuhls und die damit zusammenhängenden Instandsetzungsarbeiten am Turm veranschlagt sowie für Planung, Transport und Installation (s. Grafiken).


Wehrkirche PestbildDas erste Geläut in unserem Ort erschallte vermutlich, als im 12. Jahrhundert mit der Anlage des Waldhufendorfes Rotgerswalde (Rückerswalde) auch der Vorgängerbau unserer heutigen Wehrkirche errichtet wurde. Möglicherweise bestand es nur aus einer einzigen Glocke.

Mit dem Ausbau zur Wehrkirche zwischen 1457 und 1460 kamen neue Glocken in den Turm und in den damals neu errichteten Dachreiter. Mit Sicherheit wissen wir heute, dass vor dem Jahr 1823 bereits drei Glocken existierten, denn damals bestellte die Kirchgemeinde ein neues Geläut aus drei Bronzeglocken bei der Glockengießerei Schröttel in Dresden, und dafür wurden drei alte Glocken in Zahlung gegeben. Das neue Geläut wurde im Jahr 1824 gegossen und eingebaut.

Doch diese Glocken konnten nicht einmal hundert Jahre überdauern. Ab 1917 wurde in Sachsen etwa die Hälfte aller Bronzeglocken für die Rüstungsproduktion des Ersten Weltkrieges beschlagnahmt und eingeschmolzen. Meist wurde den Kirchen nur eine einzige Glocke belassen. Großrückerswalde verlor die große und die mittlere Glocke sowie die sogenannte Saigerschelle. Zurück blieb lediglich die kleine Glocke. Die Bronze der übrigen Glocken ging in Form von Granaten und anderem Kriegsgerät auf und ist auf den Schlachtfeldern von Verdun und an anderen Kriegsschauplätzen geblieben. Nach dem Krieg wurden eilig drei Ersatzglocken aus Eisenhartguss angefertigt – einem Ersatzmaterial, denn Bronze war nach dem Krieg nicht zu bekommen.

Seit 1919 bis heute dienen sie als Hauptgeläut. Die kleine bronzene Glocke, die der Beschlagnahmung von 1917 entgehen konnte, wurde später zur Saigerschelle umfunktioniert und in den Dachreiter gehängt, wo sie bis heute die Stunden schlägt.


LogoÜber ein halbes Jahrtausend haben unsere Wehrkirche und der Klang der Glocken unseren Ort geprägt. Für viele bedeutet dies auch ein ganzes Stück Heimat. Heute stehen wir vor der Herausforderung, das Geläut der Wehrkirche auch für spätere Generationen zu erhalten. Wie bei vielen anderen Kirchen im ganzen Land machen sich bei unseren Glocken, die im Jahr 1919 aus Eisenhartguss angefertigt wurden, inzwischen Materialermüdungserscheinungen deutlich bemerkbar. Es besteht dringender Handlungsbedarf.

Die Arbeiten sollen in diesem Jahr beginnen und nach Möglichkeit auch noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Der Zeitpunkt für eine Erneuerung unserer Glocken ist günstig, weil es zur Zeit noch auslaufende Fördermöglichkeiten gibt.

Wir möchten Sie über das Vorhaben informieren und Sie gleichzeitig um Ihre Unterstützung bitten. Helfen Sie mit, damit unsere Glocken auch noch in Zukunft erklingen können!


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